Wer etwas aus Liebe tut, der tut es, weil er in dem Geschöpf, dem er dient, Gottes Wesen sieht. Weil er Gott liebt, liebt er auch den Menschen und tut ihm Gutes.

Wer etwas aus der Erkenntnis tut, mal wieder etwas Gutes tun zu wollen, dient sich selbst. Er möchte selber gut sein. Er sieht also nicht den Menschen vor sich, sondern sich selbst.

Beide Taten können sich ähnlich anfühlen und das Lächeln und die Freundlichkeit im Gesicht ähnlich strahlen.

Doch der eine, der dient Gott, weil er in dem Menschen Gott sieht. Und der andere will seine Sache einfach nur Gut machen und dient nur sich selbst.

Das ist ein feiner, aber signifikanter Unterschied.

Genauso unterscheiden sich auch die Wölfe im Schafspelz von den den Schafen:
Wölfe im Schafspelz tun Gutes, solange es ihnen dient.
Schafe tun Gutes aus Liebe, weil sie Gott im anderen sehen.

Wie kann man aber beide voneinander unterscheiden?
Die Linie ist sehr fein. Und die Unterscheidung ist nicht leicht. Ich habe einmal ein paar Merkmale zusammen gestellt.
Und ich ich frage mich, ob wir uns nicht alle einmal auf der einen und auf der anderen Seite wiederfinden.

In Genesis 2 ist von zwei Bäumen die Rede, die im Garten Eden, im Paradies stehen.

Der eine Baum ist der Baum des Lebens und der andere ist der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse.
Der Mensch sollte nicht vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse essen, sonst würde er sterben.
Der Baum des Lebens eröffnet das Leben, ohne Grenzen.
Der Baum der Erkenntnis steckt Grenzen ab: Gut und Böse – Anfang Ende, Leben und Tod.
Erkennen heißt hier: In sich aufnehmen, verschmelzen.
Verschmelzen, mit Gut und Böse ist das Ende vom Leben.

Wie erkennt man nun, von welchem Baum man sich nährt?
Es ist eine ganz feine Linie und doch entscheidet sie über Leben und Tod:

Baum des Lebens	Baum der Erkenntnis
Es geht (dem Herzen nach) um den Menschen	Es geht (dem Herzen nach) um die Sache
Man handelt aus Liebe	man handelt aus Prinzip (verwechselt das manchmal mit Liebe)
kennt Jesus von Herzen	kennt Jesus vom Verstand
Lebt mit Frieden im Herzen	Hat wenig Frieden – fühlt sich immerzu getrieben.
liebt es Jesus zu begegnen (zB. durch Gebet usw.) (nur wer betet kann am Baum des Lebens sein)	Betet nicht oder wenig: Beten ist eine Last – Beten ist Arbeit oder Pflichterfüllung.
Freut sich, wenn Frieden ist und sorgt für Frieden, auch wenn es viel kostet	Freut sich, wenn er/sie gewinnt bzw. Recht hat. Wer anders denkt wird nach Möglichkeit zum Schweigen gebracht.
Beziehungen und Frieden untereinander sind wichtiger als Sachen und Richtigkeiten.	Sachen und Richtigkeiten sind wichtiger als Beziehungen Frieden untereinander. (außer wenn es einem selber schaden würde –
Glaube ist ständiges Loslassen von Dingen der Welt (Verletzungen, Schuld, Bitterkeit, Krankheit usw.)	Glauben ist Gutes erreichen wollen, ein besserer Mensch werden (Vertreten oft die Meinung, dass die Gnade Gottes dann hilft, das Ziel zu erreichen, wenn man sich genug bemüht hat).
Schuldbekenntnis kommt von Herzen und führt in die Wahrnehmung der Gegenwart Gottes	Schuldbekenntnis ist ein religiöses “Werk”. Sie kommt nicht von Herzen.
Nimmt die “Stimme” Gottes (durch irgendeinen Sinneskanal) wahr	Kennt die Stimme Gottes nicht. Vertreten die oft die Meinung: Es gibt heute die Stimme Gottes nicht.
Lebt aus Gnade zu Gott und fühlt sich angenommen und geliebt	Möchte Gott immerzu gefallen und hat den Eindruck, dass es nie ausreicht.
Glaube ist Beziehung zu Jesus und ständiges Empfangen der Gnade Gottes. Jesus hat für alles gezahlt. Ich muss nichts beweisen. Ich bin ganz angenommen.	Glaube heißt: Man muss Opfer bringen (Jesus hat zwar auch bezahlt, aber man muss zeigen, dass man es wirklich ernst meint)..