Glauben lernen…

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Hand - (c) Foto: Jan-David Bürger 29.12.2016
Hand –
(c) Foto: Jan-David Bürger 29.12.2016

Wie wir von Thomas lernen können, zu glauben…

Als die Freunde Thomas erzählten, dass sie Jesus nach dessen Kreuzigung getroffen hatten, konnte er nicht glauben, dass Jesus auferstanden war. Nur, wenn er seine Finger in die Wundmale der Hände und in die Seite Jesu legen durfte, würde er dem Bericht glauben. Daraufhin besucht Jesus seine Freunde ein zweites Mal. Jesus erlaubt Thomas, in seine Wundmale zu fassen. So legt Thomas seine Hände in die Hände von Jesus und legt seine Hände in seine Seite von Jesus. In diesem Moment kann er glauben (Joh 20, 19-29). Jesus hilft Thomas zu glauben, indem er ihn berührt, genau dort, wo er die Bestätigung braucht: An seinen Händen. Sofort während der Berührung kann Thomas glauben. Die Hände sind auch ein Symbol für unser Tun. Thomas wollte mit seinen eigenen, physischen Händen „begreifen“. Er wollte Jesus im phyischen Raum erfassen, „begreifen“. Er wollte durch sein eigenes „Tun“ Jesus „sehen“. Das ist nicht möglich. Doch Jesus eröffnet ihm den Weg: er lässt ihn in seine Wunden „greifen“. Denn indem Thomas die Wunden anfasst, verschwindet sein Unglaube. Thomas glaubt Jesus, weil er die Wunden des auferstanden Jesus berühren darf. Das Vertrauen, dass er in die Wundmale Jesu fassen darf, verbindet den natürlichen Körper mit dem übernatürlichen Körper des auferstandenen Jesus.

Das ist übertragbar. Wenn wir Glauben, dass Jesu Wunden auf für uns entstanden sind, so können wir durch seine Wunden von unserem Unglauben befreit werden. So entsteht auch für uns, die wir zeitlich und räumlich gebunden sind, eine Verbindung zum ewigen, übernatürlichen Raum Gottes. Leider wollen viele durch ihr eigenes Tun Gott näher kommen. Oder sie wollen Jesus und Gott mit dem Verstand „begreifen“. Das ist nicht möglich.

Doch wir können Jesus begegnen. Wenn Jesus uns berührt, können wir glauben. In dem Moment, in dem wir Jesus begegnen, werden wir berührt. Durch seine Wunden sind wir geheilt (1. Petr 2,24). Zweifel verschwinden. Der Drang, „selber zu machen“, verschwindet. Unser Unglaube verwandelt sich in Glaube und während wir Jesus begegnen, werden wir verändert. Wenn wir Jesus unseren Unglauben sagen und ihm unseren Wunsch nennen, dass wir ihm begegnen wollen, dann wird er uns auch dort begegnen, wo wir ihn am meisten brauchen. Er berührt uns, damit wir ihm glauben, was nichts anderes ist, als ihm zu vertrauen.

Gebet:

Jesus Christus, bitte zeig dich mir. Ich bin mir bewusst, dass ich dir aus mir selbst nicht näher kommen kann. Du hältst mir deine verwundeten Hände hin, damit ich mich mit dir und deinen Wunden identifizieren kann. Durch deine Wunden bin ich geheilt. Hilf mir zu glauben, dass du für mich gestorben und auferstanden bist. Bitte heile mich durch deine Wunden von meinem Unglauben. Danke, dass du mir als Auferstandener in dieser Kraft begegnen willst. Danke, dass du mich liebst und mir Anteil an dir gibst. Amen

(c) Steffen Bürger

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