Sünde ist das Gegenteil von Herrlichkeit

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Kreuz am Mount Galilei (Jinja, Uganda) (c) Foto: Steffen Bürger 23.02.2017 (mit freundlicher Genehmigung) https://prayermountain.visionforafrica-intl.org/e-n-g-l-i-s-h/about-us/
Kreuz am Mount Galilei (Jinja, Uganda)
(c) Foto: Steffen Bürger 23.02.2017 (mit freundlicher Genehmigung)
https://prayermountain.visionforafrica-intl.org/e-n-g-l-i-s-h/about-us/

Viele verstehen unter Sünde ein moralisches Fehlverhalten, wie zu lügen oder zu stehlen. Viele denken ein Sünder ist jemand, der sich nicht an die geltenden Regeln hält. Wer sagt: „Heute habe ich wieder gesündigt“ und meint damit, zu viel gegessen zu haben, der versteht wiederum etwas völlig Banales unter Sünde.

Paulus sagt im Römerbrief einen sehr interessanten Satz: „Alle sind Sünder und ermangeln der Herrlichkeit Gottes, und werden ohne eigenes Zutun gerechtfertigt aus seiner Gnade, durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist.“ (Römer 3:23-24)*
Sünder sind Menschen, die keine innige Beziehung zu Gott, dem Vater, haben. Deshalb wollen sie Gott auch nicht ähnlich sein. Sie handeln anders, als Gott es will. Gott ist auf uns Menschen bezogen und er liebt uns leidenschaftlich. Menschen, die Gott nicht kennen, handeln aus Prinzip gut, doch leider meist nicht aus dem Herzen . Gutes zu tun, ohne Liebe, das ist Moral. Es ist gut, aber das Handeln bleibt tot.

Wir Menschen sind von Gott „getrennt“. Das meint auch das Wort „Sünde“, das vom Wort „Sundr“ (Trennung) kommt**. Der ursprüngliche Text der Bibel macht es noch deutlicher: Wer ein Sünder ist, der verfehlt seine Bestimmung, die Gott ursprünglich für sein Leben hatte. Sünder sind Menschen, die Gott nicht erkennen, ihn nicht sehen und ihn nicht erfahren. Deshalb können sie sich nicht von ihm leiten lassen und deshalb verfehlen sie ihr Ziel. Kein Mensch kann Gott mit seinen natürlichen Augen Gott sehen, also sind alle natürlichen Menschen Sünder.

Das war nicht immer so. Wir Menschen waren einmal ohne Sünde. Wir Menschen waren Ausdruck der Herrlichkeit Gottes. Menschen ohne Sünde hatten einen ewigen, herrlichen, möglicherweise auch leuchtenden Körper, vielleicht strahlend, heller als physisches Licht. Sie waren mit Gott innigst verbunden.
Heute sind wir Menschen Gott fern. Wer Gott fern ist, hat keinen Zugang zur Herrlichkeit Gottes. Er meint, diese physische Welt, die er sieht ist alles, was existiert. Deshalb strahlt er auch keine Herrlichkeit aus. Wir brauchen nur einmal unsere sterblichen Körper anschauen: sie sterben und verfallen. Das ist Ausdruck der Sünde. Die Sünde zerstört die Herrlichkeit eines Menschen. Sie lässt sich nicht durch gutes Tun wieder herstellen, weil die Sünde dem Menschen alles nimmt, was ewig ist. Durch Sünde hat das Leben des Menschen ein Ende bekommen und das Leben spielt sich nun in einer Welt ab, die sehr begrenzten Maßstäben unterworfen ist: Anfang und Ende, Kurz und Lang, ja sogar Gut und Schlecht sind einschränkende Maßstäbe, denn nur Gott ist gut: Er ist Liebe und er ist ewig. Ewigkeit hat in einer begrenzten Welt keinen Raum. Und doch manifestiert Gott durch den Glauben seine Herrlichkeit in uns.

Gott ist alles möglich. Er stellt diesen ursprünglichen Kontakt zu ihm selbst wieder her. Gottes Sohn, Jesus, ist gestorben, hat seinen physischen Leib zerbrechen lassen, damit der physische Bereich durch den Glauben durchbrochen werden kann. Jesus ist auferstanden, damit auch wir mit ihm, im Glauben an ihn, ein neues Leben bekommen. Dadurch haben wir Einsicht in die Herrlichkeit Gottes. Das ist das Ende von Sünde: Wenn ein Mensch mit Gott eins ist und in Verbindung mit ihm, aus seiner Kraft heraus, lebt. Dann offenbart sich die Herrlichkeit Gottes im Glauben an Jesus Christus. Dann wird sein unbegrenztes Wirken und seine grenzenlose Kraft in Zeit und Raum sichtbar und erfahrbar.

Alle, die daran glauben haben nun Zugang zur unerschöpflichen Fülle Gottes. Sie haben Einblick in die Herrlichkeit und Wahrheit Gottes. Ja, sie können sogar Jesus sehen. Noch ist es ein verschwommenes Bild, doch es sind schon Konturen des Himmels heute sichtbar. Wie Paulus im 1. Korinther 13, 12 sagt: Wir sehen jetzt durch einen Spiegel, undeutlich, dann aber von Angesicht zu Angesicht. (Elberfelder 1905).

Der Spiegel war damals nicht so durchsichtig, wie heute. Man sah einige Konturen, wie etwa auf einem sehr glatten, polierten Blechstück. Es war ein dunkleres undeutlicheres Bild als durch den heutigen Spiegel. Aber man sah etwas. So beschreibt Paulus, dass er Jesus sehen kann wie durch solch einen dunklen Spiegel. Viele Christen (vor allem in der westlichen Welt) meinen, dass sei vielleicht für Paulus möglich gewesen, würde aber nicht für mich gelten. Das stimmt nicht, denn Paulus sagt: „Wir“. Damit meint er alle Christen. Jeder kann Jesus sehen, der sich leidenschaftlich danach sehnt.

So werden wir verwandelt im Anblick seines Angesichts, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit (2. Kor 3,18).
Jesus zu sehen, ist mehr, als nur ein Sahnehäubchen, sondern Voraussetzung für den, der im Glauben lebt und wachsen will. Wenn wir in sein Angesicht schauen, werden wir verwandelt, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit. Das geschieht, wenn wir Jesus im Geist und in der Wahrheit anbeten. Wir sollten uns nicht damit zufrieden geben, seine Gegenwart, lediglich wahrzunehmen oder ihn nur zu spüren – auch wenn wir dankbar für diese großartige Erfahrung sind. Wer Jesus erfahren hat, weiß, dass das schon ein großes Geschenk ist. Doch wer sich nicht damit zufrieden gibt, wer Hunger nach mehr hat, der wird auch mehr bekommen. Wer Jesus sehen will, der wird Jesus sehen. Auch wenn alles, was wir in unserer physischen Existenz wahrnehmen können nur ein Stück der Wirklichkeit Gottes ist: Es ist immer noch ergreifend und übersteigt unseren Verstand und unsere Auffassungsgabe. Wenn wir Jesus sehen, werden wir verwandelt von Herrlichkeit zu Herrlichkeit.

Diese Herrlichkeit manifestiert sich in jedem Menschen, der an Jesus Christus glaubt. Das geschieht im Glauben an die unbegrenzte Macht, die durch den Tod und die Auferstehung von Jesus Christus wieder in die Welt gekommen ist. Das ist die Erlösung, die wir in Jesus Christus in Anspruch nehmen können: Alles wird wieder hergestellt, in den Ausgangszustand zurück geführt.

Wer Einblick in die Herrlichkeit Gottes bekommen möchte, kann nach Epheser 1 beten. (siehe auch: Gebet: Offenbarung von Gottes Herrlichkeit „)***

Gebet:
Lieber Vater im Himmel!
Ich ich bitte dich um den Geist der Weisheit und der Offenbarung, um dich zu sehen und um geöffnete Augen des Herzens, um tief in mir zu erfahren, welches ewige und herrliche Erbe du für mich bereithälst. Bitte lasse mich damit deine Auferstehungskraft erfahren und erneuere meinen Sinn, dass ich höre, was du zu sagen hast und sehe, was du mich sehen lässt und erweitere meine Sensibilität für dein Reden. Bitte mach dafür dir immer ähnlicher.
Amen

(c) Steffen Bürger

*( Bibelstelle nach Luther 1912 und Elb 1904)
** siehe auch Wikipedia Artikel über das Wort „Sund“: https://de.wikipedia.org/wiki/Belte_und_Sunde#cite_ref-3 vom 26.02.2017)
*** https://faith-blog.org/powervolles-gebet-um-offenbarung-der-herrlichkeit-gottes-epheser-1/

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